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von olli532 am 01.03.2022, 10.05 Uhr

Haus mit Kredit geerbt aber ich habe kein Geld - was kann ich tun?

Mein Vater ist unerwartet vor einigen Monaten gestorben. Ich bin der einzige Erbe und habe das Erbe auch angetreten. Momentan befinde ich mich noch in der Ausbildung.

Nach und nach musste ich alle Unterlagen von meinem Vater durchgucken und nach einigen Wochen habe ich bemerkt, dass mein Vater einen Baukredit abgeschlossen hat. Dieser läuft noch etwa 3 Jahre und die monatliche Rate beträgt fast 800 Euro. Das kann ich mir als Lehrling aber nicht leisten.
Nun hatte ich ein Gespräch bei der Bank, bei der dieser Baukredit für das Haus abgeschlossen wurde. Dort fragte ich nach Möglichkeiten, was sie für mich tun können, um mir zu helfen mit dem Baukredit irgendwie klar zu kommen. Ich machte den Vorschlag, die Raten in der Höhe etwas herunter zu setzen oder erst einmal eine Ratenaussetzung zu gestatten. Ich habe ja die Kosten der Bestattung auch noch vor mir. Aber auf beide Vorschläge von mir ist die Bank nicht eingegangen. Ein Baukredit sei nicht mit einer normalen Finanzierung zu vergleichen. Man könne weder die Raten von der Höhe heruntersetzen, noch mit der Ratenzahlung pausieren. Ich bekam zur Antwort, ob ich nicht Oma und Opa habe, die für mich einen Kredit aufnehmen können und ich mit diesem Geld den Baukredit auslösen kann. Nein, habe ich nicht und ich fand diesen Vorschlag auch ziemlich unverschämt.

Vielleicht hat jemand einen Rat für mich, was ich tun kann. Ich möchte auch keine schlechte Schufa wegen diesem Kredit.

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von plaggerei am 08.03.2022, 14.39 Uhr
Um ehrlich zu sein, ist diese Situation denkbar schlecht. Ein Erbe bedeutet nämlich nicht immer etwas Positives, wie zum Beispiel Vermögenszuwachs. Nein, es ist nämlich auch möglich bestehende Kredite des Verstorbenen zu erben, denn dessen Schulden sind durch den Tod trotzdem noch nicht getilgt. Das heißt im Klartext, dass die Erben für die Schulden weiterhin aufkommen müssen und im schlimmsten Fall sogar mit dem Privatvermögen haften. Dem Sachverhalt nach zu urteilen, wurde das Erbe bereits angenommen. Somit wurde eine Möglichkeit, die Kreditzahlung zu verhindern, eigentlich auch schon übersehen. Man sollte sich vorher genauestens erkundigen, was genau in der Erbschaft enthalten ist. Es gäbe dann nämlich die Möglichkeit, das Erbe auszuschlagen. Wenn das Erbe angenommen wurde, tritt man automatisch in den Kreditvertrag ein. Man sollte dann unbedingt zuerst prüfen, ob der Verstorbene eine Absicherung abgeschlossen hat, wie zum Beispiel eine Restschuldversicherung. Sollte es dazu kommen, dass man den Kredit abbezahlen muss, dann ist die einzige Möglichkeit, wenn man finanziell nicht in der Lage ist, den Kredit zu stemmen, eine Nachlassverwaltung beim Gericht zu beantragen.


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von insomnia03 am 04.03.2022, 00.38 Uhr
Mein herzliches Beileid zum Tod deines Vaters. Ich hoffe, dass du viel Kraft findest, um diese schwere Zeit durchzustehen.

Aber nun zu deiner eigentlichen Frage: Die Bank, bei der dein Vater den Kredit aufgenommen hat, hat dich unfassbar schlecht beraten. Egal, wie der aufgenommene Kredit gestaltet ist, hätte sie dir eine Lösung anbieten MÜSSEN. Hey, du bist schließlich mittlerweile ein Hausbesitzer, da können sie dich nicht einfach so herumschubsen. Geh am besten zu ein paar anderen Banken und frage nach einem Kredit über die Summe, die du der anderen Bank noch schuldest. Da solltest du eigentlich immer ein ganz gutes Angebot bekommen, schließlich ist dein Haus vermutlich fast abbezahlt. Vergleiche aber unbedingt die Konditionen bei mehreren Banken und schließe einen Kredit ab, dessen Raten du auch mit deinem niedrigen Gehalt stemmen kannst. Am besten achtest du darauf, dass du einen flexiblen Kredit auswählst, bei dem du später mit einem höheren Gehalt die Rate nach oben anpassen kannst, ohne dafür Strafzinsen bezahlen zu müssen.

Wenn du den Kredit abgeschlossen hast, solltest du dich bei der ersten Bank informieren, ob du diesen Kredit gratis oder zu vertretbaren Kosten ablösen kannst. Wenn dies der Fall ist, dann würde ich dies tun, damit du deinen neu ausbezahlten Kredit nicht "aus Versehen" im Alltag ausgibst. Kostet eine direkte Ablösung des Baukredits allerdings zu viel, würde ich das Geld zunächst auf einem separaten Konto parken (die meisten Banken geben dir ein kostengünstiges/-freies Zweitkonto zu deinem normalen Konto dazu). Dann kannst du der Bank nämlich ganz bequem jeden Monat 800 Euro überweisen und musst keine Vorfälligkeitszinsen bezahlen.

Als kleiner Tipp (schau dir aber unbedingt noch andere Angebote an): Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine staatliche Bank, die subventionierte und deshalb besonders zinsgünstig Kredite an Studenten und Auszubildende vergibt. Für dich kommt vermutlich ein "Bildungskredit (173)" in Frage. Dort kannst du für maximal 2 Jahre monatlich bis zu 300 Euro bekommen. Sicherheiten benötigst du hierfür nicht. Nach den 2 Jahren schließt sich eine tilgungsfreie Zeit von 2 Jahren an. Dann hast du vermutlich deine Ausbildung abgeschlossen und kannst den Kredit zurückzahlen. Im Moment liegt der Zinssatz bei sehr günstigen 0,47 %, der aber abhängig vom aktuellen Leitzins ist. Das beste an dem Kredit ist aber, dass du bei der Rückzahlung sehr flexibel bist und kostenfrei Sondertilgungen durchführen bzw. den Kredit komplett tilgen kannst. Außerdem kannst du die Rückzahlung aussetzen, sofern du bspw. arbeitslos werden solltest. Mit diesem Bildungskredit der KfW würdest du deine effektive Belastung durch den Baukredit auf 500 Euro pro Monat senken. Inwieweit das deinem Budget entspricht, musst du natürlich selbst wissen. Aber immerhin wohnst du ja auch mietfrei. Falls dir diese 500 Euro aber noch zu hoch sind, kannst du ja bei einer anderen Bank noch einen (vermutlich im Vergleich etwas teureren) Kredit über die restliche Summe aufnehmen.

Zum Thema SCHUFA: Mach dir da mal keinen Kopf. Jeder, der ein Haus baut, hat zunächst einen Eintrag bezüglich der Schuld. Sobald du den Kredit getilgt hast, wird der Eintrag wieder gelöscht.

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von HaWeKa am 03.03.2022, 19.17 Uhr
Dir stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Entweder du behältst die Immobilie und suchst eine Möglichkeit den Kredit zu bedienen, oder du veräußerst das Haus, weil du es sonst nicht finanzieren kannst.
Wenn die Immobilie groß genug ist und die Grundrissgestaltung es hergibt, könntest du darüber nachdenken, dir einen Untermieter zu suchen. Mit den Mieteinnahmen könntest du dann einen Teil des Kredits finanzieren.

Sollte diese Option nicht in Frage kommen und du findest keine Möglichkeiten dein monatliches Einkommen zu steigern, musst du die Immobilie wohl oder übel verkaufen. Als Vorteil dieses Szenarios sind die derzeit sehr hohen Immobilienpreise zu nennen.
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