Um den Audioausgang des Raspberry Pi 4 in einer virtuellen Maschine (VM) unter Proxmox zu nutzen, gibt es einige Schritte und Überlegungen, die du beachten musst. Da Proxmox auf einem Raspberry Pi 4 nicht offiziell unterstützt wird, gibt es zusätzliche Herausforderungen. Es ist jedoch möglich, den Standard 3,5-mm-Klinkenausgang weiterzugeben. Hier sind die Schritte, die du ausprobieren kannst:
1. Sound-Hardware des Raspberry Pi aktivieren:
Vergewissere dich, dass der Audioausgang des Raspberry Pi korrekt konfiguriert ist und funktioniert. Auf dem Raspberry Pi OS kannst du dies testen, indem du sicherstellst, dass der Ton über die 3,5-mm-Buchse abgespielt wird.
sudo raspi-config
Wähle im Menü "Advanced Options" und dann "Audio" aus. Wähle "3.5mm jack" als Ausgabe.
2. LXC oder Container verwenden:
Eine Möglichkeit, die Hardware weiterzugeben, ist die Verwendung von LXC-Containern anstelle von vollständigen virtuellen Maschinen. LXC-Container teilen den Kernel mit dem Host, was die Weitergabe von Hardware erleichtern kann.
3. ALSA und PulseAudio:
Du kannst versuchen, ALSA (Advanced Linux Sound Architecture) und PulseAudio zu verwenden, um den Sound weiterzuleiten. Installiere PulseAudio auf deinem Host-System und leite es an die VM weiter.
Auf dem Host-System:
sudo apt-get install pulseaudio
In der VM:
sudo apt-get install pulseaudio pulseaudio-utils
Konfiguriere die VM, um den PulseAudio-Server des Hosts zu verwenden. Füge dazu in der VM die Datei `~/.pulse/client.conf` hinzu:
default-server = tcp:hostname_of_host:4713
Ersetze `hostname_of_host` durch den tatsächlichen Hostnamen oder die IP-Adresse deines Raspberry Pi.
4. Audio-Passthrough in QEMU/KVM:
Wenn du eine vollständige virtuelle Maschine verwendest, musst du QEMU/KVM für das Audio-Passthrough konfigurieren. Dies ist auf einem Raspberry Pi aufgrund der ARM-Architektur und der spezifischen Hardware jedoch schwieriger. In einer typischen x86_64-Umgebung würdest du die Konfiguration ähnlich wie folgt vornehmen:
In der VM-Konfigurationsdatei in `/etc/pve/qemu-server/
.conf` füge Folgendes hinzu:args: -device intel-hda -device hda-duplex
Dies funktioniert möglicherweise nicht direkt auf ARM-basierten Systemen wie dem Raspberry Pi 4, da die Audiogeräte und -treiber unterschiedlich sind.
5. Direkte Hardware-Zugriffsrechte konfigurieren:
Stelle sicher, dass die VM oder der Container Zugriff auf die Audio-Hardware hat. Dies könnte beinhalten, den entsprechenden Gerätedateien Zugriff zu gewähren. Auf dem Raspberry Pi findest du die Audio-Geräte in `/dev/snd`. Du könntest versuchen, diese direkt in den Container oder die VM weiterzugeben.
6. PulseAudio TCP-Verbindung testen:
Auf dem Host:pactl load-module module-native-protocol-tcp auth-ip-acl=127.0.0.1;192.168.x.x
Dabei ist `192.168.x.x` die IP-Adresse deiner VM oder deines Containers.
Teste die Verbindung, indem du in der VM folgendes ausführst:PULSE_SERVER=tcp:192.168.x.x:4713 paplay /path/to/sound/file.wav
Ersetze `192.168.x.x` durch die IP-Adresse deines Hosts und `/path/to/sound/file.wav` durch den Pfad zu einer Audiodatei.
Diese Schritte bieten dir mehrere Ansätze, um den Audioausgang des Raspberry Pi 4 an eine VM oder einen Container unter Proxmox weiterzugeben. Der einfachste und zuverlässigste Weg auf dem Raspberry Pi ist wahrscheinlich die Nutzung von Containern mit PulseAudio, da dies die Hardwarezugriffsprobleme minimiert.