Schulmedizin vs. Alternativmedizin. Wie stehen die Chancen alternativer Heilmethoden auf Erfolg?

Sicherlich ist vieles auch mit alternativen Heilmethoden machbar. Wer unter chronischen Kopfschmerzen leidet, tut garantiert nicht gut daran, ständig stärkere Schmerzmittel in immer höherer Dosis zu schlucken. Eine Akupunktur-Therapie auf der Basis der chinesischen Medizin wäre sicherlich weit hilfreicher. Wenn es aber um die Chirurgie geht, kommt nichts an die westliche Medizin heran.

Ich vertraue ausschließlich der Schulmedizin, denn die Errungenschaften der westlichen Schulmedizin sind beeindruckend und nicht von der Hand zu weisen. Penicilin, Antibiotika, weltweite Impfungen - dies alles hat Krankheiten so gut wie von der Landkarte verschwinden lassen, die früher die Geißel der Menschheit waren. Kinderlähmung, Typhus, Tollwut - heute nur noch Einzelfälle und dank Schulmedizin leicht in den Griff zu kriegen. Man muss den Pionieren der Schulmedizin wirklich dankbar sein.

Früher wurden die Ärzte in China so lange bezahlt, wie der Patient gesund blieb. Erst wenn er krank wurde, mussten sie um ihr Einkommen fürchten. Dieser Usus zwischen Arzt und Patient spricht schon Bände. Wo der westliche Mediziner Defekte versucht zu beheben, versucht der chinesische Arzt, dass diese erst gar nicht entstehen.

Die westliche Medizin steckt ja eher noch in ihren Kinderschuhen, denn alt ist sie noch nicht. Zumindest noch lange nicht so alt wie die Chinesische Medizin zum Beispiel. Und das Chinesische Medizin seit jeher gute Erfolge beim Menschen erzielt ist unbestreitbar. Allerdings sollte man sich bei der Behandlung von Krankheiten und Beschwerden nicht nur auf alternative Heilmethoden verlassen. Auch die westliche Medizin hat ihre Vorteile. Wichtig ist es, nach allen Seiten hin offen zu sein und alles in Betracht zu ziehen, um wieder gesund zu werden bzw. zu bleiben.

Eine recht interessante aktuelle Entwicklung ist die, dass sich westliche Schulmediziner AUCH fernöstlichen Heilmethoden zuwenden - sei es aus Interesse oder aus Überzeugung. Herauskristallisiert hat sich soweit, dass sich beide Behandlungsmethoden und Betrachtungsweisen auf den menschlichen Körper gut ergänzen - wo das Eine nicht hilft, da könnte das Andere helfen. Völlig klar ist aber beispielsweise, dass die westliche Schulmedizin z.B. in der Chirurgie weit vorne ist. Bei anderen medizinischen Problemen allerdings kann die traditionelle chinesische Medizin gute Dienste leisten. Wenn schulmedizinsch schon alles Mögliche probiert wurde, aber bestimmte Allergien, Hautkrankheiten nicht verschwinden, oder Frauen aus "unerklärlichen Gründen" nicht schwanger werden wollen. Also mir leuchtet die Zusammenführung von Körper und Geist (nach der künstlichen Trennung vor hunderten von Jahren - "heiliger Geist, schwaches Fleisch" usw.) in der Komplementärmedizin schon ein.

Also Schamanen - hm. Die Berufsbezeichnung "Schamane" ist ja nicht gerade rechtlich geschützt. "Schamane" kann sich jeder Esoterik-Fan nennen, der mal irgendein Buch von Krishnamurti oder so gelesen hat. Nicht unbeachtet sollte man die (Wechsel-)wirkungen der Psychosomatik lassen. Die können ja ganz beträchtlich sein, wenn man bedenkt, dass Menschen, die starken Traumata ausgesetzt waren, am Ende ein anderes Nervensystem haben, als solche, die keinen Traumata ausgesetzt waren. Das konnte man sogar auf Röntgenbildern von Menschen sehen, die oft (z.B. im 2. Weltkrieg) Bombardements ausgesetzt waren. Aber soweit muss man gar nicht gehen, wenn man bedenkt, dass man "vor Angst zittert" oder aus dem gleichen Grund Schweissausbrüche bekommt oder dass man rot wird, wenn man sich in irgendwen verknallt oder dergleichen. Irgendwo zwischen dem schulmedizinisch ausgebildeten Arzt und dem Schamanen stehen die Alternativmedizinier, oder - so lautet die aktuelle Bezeichnung: "Komplementärmediziner" (obwohl sie sich selbst nicht wirklich so nennen). Das sind "westlich" ausgebildete Schulmediziner, die sich in Sachen fernöstliche Heilmethoden weitergebildet und das dann zu einem Ganzen zusammengeführt haben. Die haben alle möglichen Mittel zum Beispiel auch gegen "unerklärliche" Schmerzen (Kopf- und Gliederschmerzen) oder Hautkrankheiten und noch mehr. Die können also Akupunktur, Ernährungsumstellung, Kräutermedizin für die äußere und innere Anwendung verwenden, und manchmal braucht z.B. der weibliche Körper per chinesischer Medizin einfach eine sanfte "Sonderbehandlung", wenn er trotz aller Versuche nicht schwanger werden will. Letzlich macht´s in bestimmten Fällen eben die Kombi aus moderner Wissenschaft, modernen Methoden wie MRT, CT, Ultraschall oder Laboruntersuchungen und eben den fernöstlichen Anwendungen, die für bestimmte Zustände im Körper zugänglicher sind.