Wo gibt es überall Ebbe und Flut?

Es gibt an allen Küsten und Ozeanen Gezeiten, doch diese sind sehr unterschiedlich. Der Grund dafür ist die Kugelform der Erde sowie die Erddrehung. Aber auch Wassertiefe oder Hindernisse (Inseln) führen zu differenzierten Gezeiten.

Ein gutes Beispiel sind Nord- und Ostsee. Durch ihre geringe Größe haben diese Meere keine eigenen Gezeiten, werden aber von den Gezeiten der angrenzenden Gewässern beeinflusst. Beispielsweise besitzt die Nordsee zwei Zugänge zum Atlantik. Dank dieser findet nun das Spiel aus Ebbe und Flut in der Nordsee statt.

Den größten Gezeitenhub kann man an der Fundy Bay am Golf von Main, zwischen den kanadischen Provinzen Nova Scotia und New Brunswick, beobachten. Der Meeresspiegel liegt hier bei Ebbe etwa bei 14 Metern und bei Flut um die 21 Meter. Bei anderen Ozeanen oder Meeren kann der Tidenhub hingegen nur minimal ausfallen, weshalb man nur kleine Veränderungen bemerkt.

Die kurze Antwort ist, dass es Ebbe und Flut überall auf der Erde gibt. Das Phänomen entsteht nämlich durch die Anziehungskraft des Mondes, die das Wasser auf der Erde zurückweichen lässt. Man kann sagen, wenn sich das Wasser auf der Erde eines Meeres bzw. Ozeans bspw. auf der dem Mond zugewandten Seite befindet, wird es stärker in dessen Richtung bewegt - es herrscht Ebbe. Bei Flut ist es genau umgekehrt. In der Mitte eines Ozeans sind die Gezeiten natürlich geringer und auch in der Nähe des Äquators sind Ebbe und Flut weniger stark zu beoachten als an den Polen. Ebbe und Flut sehen wir also vor allem an den Küsten, wobei es Höhenunterschiede von nur wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern geben kann.