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von HHoffmann am 29.09.2017, 08.15 Uhr

Sind Vogelbeeren wirklich nur roh giftig und gekocht unschädlich?

Als Kind sagten meine Eltern immer, Vogelbeeren seien giftig und ich solle bloß die Finger davon lassen. Jetzt las ich mehrmals im Internet, die Vogelbeeren sind zwar roh giftig, aber beim Kochen würde das Gift zerstört werden. Sind Vogelbeeren für Menschen giftig oder nicht?

Laut verschiedenen Blogs sollen die gekochten Vogelbeeren viel Vitamin C enthalten und leicht säuerlich schmecken. Einige Blogger posteten Bilder von Marmelade aus Vogelbeeren. Die Gläser sahen richtig gut aus. Da Vogelbeeren fast überall wachsen, würde ich es eigentlich gern ausprobieren.

Stimmt das? Warum wird das Gift durch das Kochen unschädlich? Zerstört das Kochen auch das Vitamin C? Welche Verwendungsarten sind außer Marmelade noch möglich?

Antwort
Hilfreichste Antwort - ausgezeichnet vom Fragesteller
von Alpencrack am 12.09.2019, 09.05 Uhr
Kurz und knapp: Vogelbeeren sind nicht giftig, aber ungenießbar!

Die Aussage, dass Vogelbeeren roh giftig sind hört man immer wieder, sie ist aber unrichtig. Möglicherweise sind Deine Eltern einem Aberglauben aufgesessen. Es kann aber auch sein, dass sie die Aussage vereinfacht haben, weil Du noch zu jung warst eine kompliziertere Erklärung zu verstehen. Vielleicht haben sie einfach nur nicht gewollt, dass Du die Beeren isst, weil sie wussten, dass sie stark sauer sind oder weil sie ungewaschen waren.

Die Vogelbeere und ihre vielen Namen

Die Vogelbeere ist die Frucht der gleichnamigen Pflanze aus der Familie der Rosengewächse, Unterfamilie Mehlbeeren. Die Mehlbeeren sind in Deutschland weit verbreitet und mit mehreren Unterarten vertreten, die oft alle für Vogelbeeren gehalten werden. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung hat die Vogelbeere regional auch viele unterschiedliche Trivialnamen. Der bekannteste von ihnen ist Eberesche und rührt daher, dass ihre Blätter denen der Esche ähnlich sehen. Miteinander verwandt sind die Vogelbeere und die Esche aber nicht. Andere Namen, unter denen Du die Vogelbeere auch kennen könntest, sind Vogelbeerbaum, Quitsche, Krametsbeere und Drosselbeere.

Nicht giftig, aber ungenießbar

Offiziell gelten Vogelbeeren nicht als giftig, aber als ungenießbar. Diesen Begriff kennst Du vielleicht von Pilzlehrpfaden im Wald. Dort wird meistens zwischen essbaren, giftigen und ungenießbaren Pilzen unterschieden. Wenn Du den Begriff gar nicht kennst, kann auch das die Aussage Deiner Eltern erklären. Möglicherweise gehören sie zu den Menschen, die einfach nur zwischen essbar und nicht essbar unterscheiden, und haben dabei nicht essbar mit giftig gleichgesetzt. Ungenießbar bedeutet aber, dass man den Pilz oder auch die Beere durchaus essen kann, wenn man will, aber keinen Genuss davon haben wird, weil er oder sie sehr schlecht schmeckt. Konkret bedeutet das für die Vogelbeere, dass sie, je nach Art, stark sauer bis richtig bitter schmeckt.

Parasorbinsäure

Der Grund für den schlechten Geschmack der Vogelbeere ist die in ihr enthaltene Parasorbinsäure. Sie ist stark sauer und kann, wenn du zu viel davon isst, den Verdauungstrakt schädigen. Vor allem die Magenschleimhaut und Leber werden durch zu saures Essen angegriffen. Dadurch kann es im schlimmsten Fall zu Magengeschwüren oder Leberzirrhose kommen. Du müsstest allerdings schon sehr viele rohe Vogelbeeren essen um vorher gesunde Organe ernsthaft zu schädigen und das wirst Du aufgrund des Geschmacks wohl kaum tun wollen. Vermutlich ist die Parasorbinsäure auch dafür verantwortlich, dass so viele Deutsche glauben, dass man ein Gift der Vogelbeere durch Kochen zerstören könne. Tatsächlich wird die Parasorbinsäure beim Kochen zu Sorbinsäure abgebaut. Diese ist weniger sauer und greift Magen und Leber daher nicht an.

Positive Wirkungen der Vogelbeere

Vor allem hier in Österreich ist die Vogelbeere auch ein traditionelles Naturheilmittel. Sie soll gegen Fieber, Erkältungen und Grippe, Entzündungen, Rheuma und sogar Gicht helfen. Tatsächlich nachgewiesen ist allerdings nur, dass sie, aufgrund des von Dir erwähnten hohen Vitamin C Gehalts, gegen Skorbut hilft. Auch der Zuckerersatz Sorbit für Diabetiker wurde früher aus der Vogelbeere gewonnen.

Vogelbeerenprodukte

Bei Verarbeitung und Lagerung geht immer etwas Vitamin C verloren, aber aufgrund des sauren Geschmacks wirst Du die Vogelbeere kaum roh essen wollen. Ich kann die Vogelbeerenmarmelade trotz des etwas geringeren Vitamingehalts daher nur empfehlen. Wenn Du Marmeladen aus eher sauren Früchten, wie zum Beispiel der roten Johannisbeere, magst, wird sie dir sicher gut schmecken. Andere traditionelle Verarbeitungsformen von Vogelbeeren sind als Schnaps, Tee oder Sirup.


Antwort
Antwort
von Tamara am 06.09.2019, 22.05 Uhr
Ja Vorsicht! Die Vogelbeere ist giftig! Also nicht essen!
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