Welpe hört nicht auf zu beißen?

So weit macht ihr schon alles richtig: akustisch anzeigen dass es schmerzt und den Welpen im Anschluss ignorieren.
Ein wenig mehr Geduld wird noch nötig sein, eine Woche ist noch nicht lange um euch als Familie zu akzeptieren und Gehorsam zu lernen. Das Beißen gehört zum Welpenspiel und das Abgewöhnen dauert ein wenig.
Bei zu überschwänglichem Beißen kann man den Schnauzgriff anwenden. Man umfasst mit einer Hand den Fang und übt ein wenig Druck aus. Aber bitte sanft, dem Hund sollen damit keine Schmerzen zugefügt werden. Unbedingt mit einem Signalwort verbinden wie "aus" oder "tabu". Training zur Beißhemmung sollte nur von Erwachsenen trainiert werden!

Was heißt denn er beißt? Ist es ein spielerisches knapsen? Schnappt er zu und deutet es nur an oder beißt er mit der Absicht zu verletzen?
Ich gehe davon aus, dass er versucht sich zu erproben. Er versucht spielerisch herauszufinden wie die Umwelt auf ihn reagiert. Er hat also offensichtlich schon gelernt dass er mit diesem "schnappen" eine große Auswirkung auf die Außenwelt hat und zeigt dieses Verhalten also immer öfter.
Jaulen halte ich daher für keine gute Idee. Wenn man unbedingt Geräusche machen möchte, dann kommt knurren in Frage. Das "Aus" sollte auch erst verwendet werden wenn der Hund eine Verknüpfung dazu herstellen kann. Also erstmal nur über die Gestik arbeiten.
Der Schnauzgriff ist eine Möglichkeit. Aber sicher nicht die beste. Ignorieren hilft nur wenn er das Verhalten dadurch auch einstellt. Knapst er dann weiter muss das unterbunden werden. Ein Hund egal in welchem Alter muss es zulassen von seinem Rudelführer überall angefasst zu werden. Gerade jetzt sollte er das lernen.
Es gibt eine Übung die ihr regelmäßig machen solltet. Und zwar wird der Welpe auf seinen Rücken gelegt und mit einer Hand auf seinem Brustkorb am Boden fixiert. So kann er nicht beißen und es kommt nicht zu Spielereien. Dabei wird dann auch nicht auf ihn eingeredet oder er sonst wie gestört. Wenn er zur Ruhe kommt, kann man ihn mit der anderen Hand berühren. Viele kurze Einheiten sind besser als wenige lange.

Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Bleiben Sie weiterhin konsequent und ignorieren Sie ihn. Bieten Sie ihm eine Alternative, wie z.B. ein Kauspielzeug, in das er beißen darf. Hat er es trotzdem weiter auf Ihre Hände, Füße oder das Gesicht abgesehen, hilft meist nur eine Auszeit.