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von DannySahne am 08.03.2016, 16.32 Uhr

Wo ist überall Glyphosat drin?

Wer kann mir sagen in welchen Produkten / Lebensmitteln / Kleidung überall Glyphosat enthalten ist? Das Pflanzenschutzmittel soll ja krebserregend sein. Ist das Zeugs auch in Bio-Produkten drin oder wird das in der Bio-Landwirtschaft nicht eingesetzt? Ist das für den Menschen "nur" schädlich wenn man das Zeug über die Nahrung aufnimmt oder kann das auch in der Kleidung drin sein? Wer weiss mehr?

Antwort
Antwort
von esaj52 am 21.10.2021, 10.56 Uhr
Wegen Glyphosat brauchst du dir keine Sorgen machen. Der Ruf dieses Herbizids ist zwar extrem negativ eingefärbt, die Realität sieht zum Glück aber anders aus:

1) An sich ist Glyphosat nicht gefährlich für den Menschen. Denn in der Pflanze blockiert dieses Molekül den Shikimat-Stoffwechsel. Da Menschen diesen Stoffwechsel nicht haben scheiden wir Glyphosat einfach wieder aus. Dementsprechend ist die letale Dosis von Glyphosat in etwa vergleichbar mit der von Kochsalz. Um dich mit den Rückständen in Nahrungsmitteln zu vergiften, müsstest du deshalb mehrere Tonnen Getreide zu dir nehmen - pro Tag!

2) Die Nahrungsmittelkontrollen sorgen dafür, dass extrem niedrige Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel in Lebensmitteln gelten. So sind maximal 1% der als langfristig schädlichen Dosis (bei täglicher Aufnahme) zugelassen. Dieser Wert wird allerdings häufig sogar noch weiter reduziert.

3) Die karzinogene Wirkung von Glyphosat bei einer für Verbraucher typischen Belastung (wenn beispielsweise die Substanz nicht pur getrunken wird etc.) ist tatsächlich noch umstritten. Aber sogar die Behörden, die von einer karzinogenen Wirkung ausgehen, ordnen Glyphosat lediglich in eine Kategorie mit heißen Getränken und Haarspray ein.

4) Nur weil häufig Rückstände in der Natur oder in verarbeiteten Lebensmitteln gefunden werden, musst du dich noch lange nicht sorgen. In Flüssen und Seen kann man beispielsweise auch die Rückstände der Antibaby-Pille nachweisen und du trinkst trotzdem immer noch Leitungswasser. Auch die Tatsache, dass Glyphosat in sehr geringen Mengen in Bier enthalten ist, ist nicht weiter schlimm. Schließlich sind dort auch mehrere % Alkohol enthalten und Alkohol ist unbestritten krebserregend.


Antwort
Antwort
von Marco Lenz am 29.03.2016, 19.41 Uhr
Glyphosat ist ein Hauptbestandteil einiger Pflanzengift Breitbandherbizide. Ein Herbizid ist ein Unkrautvernichter. Das heißt, dass Glyphosat in Unkrautbekämpfungsmittel zu finden ist, wie beispielsweise in Roundup von der Firma Monsanto. Die Firma brachte das erste Mittel mit Glyphosat auf den Markt.

Roundup wird in der Landwirtschaft, auf Feldern, in Weinbergen oder auch von Hobbygärtner als Spritzmittel zur Unkrautbekämpfung angewandt. Wenn die Landwirte ihre Äcker damit düngen, gelangen Rückstände des Glyphosats automatisch in Getreide wie Weizen oder Mais, aber auch in Soja.
Wurde das angebaute Getreide mit dem Spritzmittel behandelt, kann das zur Folge haben, dass sich Rückstände des Glyphosats natürlich auch im Essen finden.

Beispiel: Aus Getreide wird Mehl. Das Glyphosat gelangt dann durch die Weiterverarbeitung des Mehls in unsere Teig- und Backwaren.
Auch Weinberge werden mit dem Glyphosat behandelt. Dadurch kommt das Gift auf die Weinreben und Trauben, die wir wiederum essen oder zu Wein verarbeiten. Ebenso wurde Glyphosat bereits in Bier nachgewiesen.
Vorsicht ist auch bei Süßigkeiten geboten. Wenn der angebaute Zucker mit Glyphosat behandelt wurde, landet es auch im Naschzeug, in Fertiggerichten ... überall wo Zucker enthalten ist.
Ein weiteres Problem. Durch die Unkrautbekämpfung auf den Feldern bzw. in den heimischen Gärten wird das Grundwasser verunreingt und somit auch unser Trinkwasser. Die Menge im Trinkwasser ist allerdings so gering, dass es für die Gesundheit unbedenklich ist.

Bei Kleidung können Produkte die aus Baumwolle hergestellt werden betroffen sein. Zudem können noch viele andere Produkte aus Baumwolle dadurch belastet sein, wie zum Beispiel Wattestäbchen, Tampons, Binden, Pflaster oder Verbandsmaterial.

Wir nehmen das Glyphosat dann durch diese belasteten Lebensmittel, die Kleidung oder die anderen mit dem Spritzmittel Glyphosat behandelten Produkte auf.
Ob Glyphosat Krebs auslösen kann ist umstritten und daher immer wieder in der Diskussion. Man sollte meiner Meinung nach deshalb darauf achten, nicht zu viel gespritzt Lebensmittel zu sich zu nehmen, um die Glyphosatbelastung so gering wie möglich zu halten. Eine Alternative zur konventionellen Landwirtschaft sind Bio-Produkte. In der Bio-Landwirtschaft darf kein Glyphosat verwendet werden, da die Landwirte ihre Felder nur mit Bio-Düngemitteln und nicht mit chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln, wie bspw. dem bereits erwähnten Roundup, vor Schädlingen schützen dürfen.
Kommentar von Schogitte am 30.03.2016, 10.09 Uhr
Es können durchaus auch Bio-Produkte betroffen sein. Landwirte, die Bio-Anbau betreiben dürfen zwar kein Unkrautbekämpfungsmittel wie Glyphosat ausbringen. Wenn aber andere Landwirte auf benachbarten Feldern spritzen und davon eventuell etwas auf die Bio-Felder gelangt, können auch die Bio-Produkte mit Glyphosat belastet sein.
Aber grundsätzlich hast du schon recht, in Bio-Produkten ist die Pestizidbelastung wesentlich geringer bis gar nicht vorhanden.
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