Frage
von Helga Kollmamnn am 08.04.2019, 12.44 Uhr
Wie schätzt ihr die Lage am Pflegesektor ein?
Da ich in letzter Zeit immer wieder gelesen habe dass sich Leute vermehrt an ausländische Pflegeagenturen wenden wenn sie eine Heimpflege haben möchten wollte ich mich hier umhören was von dieser Entwicklung gehalten wird?
Angeblich versuchen es auch immer mehr Leute bei Pflegeagenturen aus Polen und dem osteuropäischen Ausland.
Ich hoffe doch sehr dass sich diese Situation in absehbarer Zukunft ändern wird. Oder glaubt ihr das nicht?
Antwort
von griesko am 27.10.2021, 13.47 Uhr
Ich denke, dass sich jeder darauf einstellen muss, dass die Situation in der Pflege relativ unverändert und damit weiterhin angespannt bleiben wird. Die Politik stopft meiner Meinung nach nur Löcher, die sie in den letzten Jahren selbst verursacht hat. Wirklich substanziell verbessern wird sich die Situation meiner Meinung nach deshalb nicht. Eine gute Pflege lebt schließlich davon, dass Pfleger die nötige Zeit haben, damit sie auf die betreffenden Menschen eingehen können und nicht wie am Fließband arbeiten müssen. So eine Situation kostet leider sehr viel Geld. Deshalb wird ein Großteil der Bevölkerung auch nicht in den Genuss einer solchen Pflege kommen, da dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben.
Nur weil die Politik den Pflegenotstand nun endlich doch erkannt hat, heißt das nicht, dass dies auch zu einer guten Lösung führen wird - siehe Klimapolitik.
Antwort
von Luyama am 16.10.2021, 19.31 Uhr
Ich finde diese Entwicklung teils bedenklich und teils auch richtig. Zum einen hat man in anderen Ländern andere Standards als in Deutschland. Deshalb werden manchmal Arbeiter aus anderen Teilen der Erde nicht in Deutschland für ihren Beruf anerkannt. Warum es dann Pflegekräfte werden sollten, ist nicht verständlich. Entweder werden alle anerkannt oder gar keine, alles andere wäre unfair. Auf der anderen Seite werden die Menschen immer älter und damit braucht man immer mehr Kräfte für die (ambulante) Pflege. In Deutschland finden sich leider nicht genug Menschen dafür. Auf Unterstützung aus dem Ausland zu bauen ist deshalb auch eine gute Idee.
Antwort
von MeinNameIstJojo am 10.06.2019, 16.47 Uhr
Ich beobachte die Entwicklung von außen und sehe eine Spaltung kommen, wie wir sie schon in anderen Bereichen vorfinden. Ich denke, wir werden noch lange Zeit auf ausländische Unterstützung angewiesen sein, insbesondere im niedrigschwelligen Bereich, was an und für sich nichts Schlechtes ist. Wir können den steigenden Bedarf einfach nicht über heimische Kräfte decken. Daher begrüße ich auch die jüngsten Entscheidungen der Regierung hinsichtlich der Fachkräftezuwanderung aus Drittstaaten.
Aber man muss auch wirklich für hiesige Arbeitnehmer, gerade Azubis und Abiturienten, die Berufe im Gesundheitswesen attraktiver machen. Viele wissen gar nicht, dass man in diesen Berufen auch aufsteigen kann und Karriere machen kann - sie denken, man putzt sein Leben lang nur Bettpfannen, überspitzt gesagt. Daher finde ich es gut, wenn Jobportale darauf aufmerksam machen, dass man als Fachkraft vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, auch abseits von seiner Einrichtung, hat und es sich lohnt, auch mal die Fühler auszustrecken...
Vielleicht wäre der verpflichtende Freiwilligendienst nach der Schule auch eine Möglichkeit, mehr junge Leute für soziale Berufe zu begeistern. Andererseits glaube ich, Zwang allein löst das Problem auch nicht. FSJ und BFD sind aber wichtige Einstiegsformate. Ingesamt braucht es mehr gesellschaftliche Anerkennung, auch monetär (Stichwort Tarifvertrag o.ä.)
Antwort
von PattyP am 15.04.2019, 11.51 Uhr
Für Pflegekräfte äußerst schlecht!
Kommentar von niffy am 24.04.2019, 17.51 Uhr
Ja das sehe ich auch so. Zu wenig Personal für zu viele zu pflegende Menschen. Die ganzen Pflegekräfte sind doch heute schon überall überfordert. Ob im Krankenhaus oder im Pflegeheim, überall wird über die schlechten Zustände und Arbeitsbedingungen der Pflegefachkräfte diskutiert. Armes Deutschland!
Antwort
von Pfleger am 11.04.2019, 10.57 Uhr
Ich freue mich über die Unterstützung aus Polen, zumal wir hier in unserer Einrichtung viel zu wenige Pflegekräfte haben. Auf Station ist man als Pflegefachkraft für viel zu viele Menschen verantwortlich. Es wird endlich Zeit, dass sich im Gesundheitswesen, und gerade in der Pflege, etwas ändert!!
Antwort
von worktec am 08.04.2019, 12.56 Uhr
Kommst du selbst aus dem Pflegebereich? Stellst du die Frage als Pflegefachkraft oder aus der Sicht eines Angehörigen, der eine pflegebedürftige Person zu versorgen hat? Warum machst du dir Sorgen und was ist deine Meinung zur momentanen Lage im Pflegesektor? Ich habe mir diesbezüglich noch keine Gedanken gemacht. Aber das macht man wohl auch erst wenn man selbst betroffen ist. Ich arbeitet weder im Pflegebereich noch benötige ich Hilfe bzw. habe keine Angehörigen die pflegebedürftig sind. Aber warum soll es problematisch sein, dass Pflegekräfte aus Polen kommen. Schließlich leben wir in der EU. Ob eine Pflegekraft oder gar ganze Pflegeagenturen aus Osteuropa kommen oder aus Deutschland, das ist mir egal. So lange es eine nachgewiesene Fachkraft ist und die Pflegekraft meine Sprache spricht kein Problem. Sicherlich ist die Entscheidung ob man sich für eine Pflegekraft aus Polen oder Osteuropa entscheidet oder einen Pflegedienst aus Deutschland nimmt, auch eine Preisfrage.
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