Bei welcher Temperatur bildet sich Schimmel?
Meine Frage ist: Bei welcher Temperatur bildet sich Schimmel in der Wohnung?
Hintergrund: Die letzten Tage ist es wirklich kalt geworden. Da ich aber noch nicht heizen möchte um zu sparen, würde ich mich lieber erst einmal warm anziehen, Tee trinken und nicht gleich die Heizung anstellen. Kann mir jemand sagen, ab welcher Temperatur es in meiner Wohnung zu Schimmelbildung kommen kann? Lüften tu ich übringes regelmäßig.
Gibt es einen Richtwert bei welcher Temperatur man heizen muss, damit sich kein Schimmel an den Wänden bildet?
Schimmelbildung hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Belüftung und der Oberflächenbeschaffenheit in der Wohnung. Generell bevorzugt Schimmelwachstum feuchte und schlecht belüftete Umgebungen. Die ideale Temperatur für Schimmelbildung liegt normalerweise zwischen 20°C und 25°C.
Bei niedrigeren Temperaturen wird das Wachstum von Schimmel normalerweise verlangsamt, aber es bedeutet nicht zwangsläufig, dass Schimmel sich nicht bilden kann. Wenn die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt und die Oberflächen in der Wohnung kühl sind, kann immer noch Schimmel auftreten. Besonders an Wänden die schlecht isoliert sind, könnte sich Kondenswasser bilden, das Schimmel begünstigt.
Es ist gut, dass du regelmäßig lüftest, da frische Luft den Feuchtigkeitsgehalt reduziert und die Luftfeuchtigkeit ausgleicht. Wenn du jedoch die Heizung nicht nutzen möchtest, solltest du sicherstellen, dass du auch während des Lüftens für eine gewisse Temperatur in der Wohnung sorgst, um Kondensation und Feuchtigkeit zu minimieren.
Ein Richtwert für das Heizen, um Schimmelbildung zu verhindern, könnte bei etwa 18°C bis 20°C liegen. Dies kann dazu beitragen, dass die Oberflächen der Wände in deiner Wohnung nicht zu kalt werden und die Luftfeuchtigkeit besser kontrolliert werden kann. Denke daran, dass die optimale Temperatur auch von anderen Faktoren abhängt, wie beispielsweise wie gut deine Wohnung isoliert ist und wie hoch die Luftfeuchtigkeit in deiner Region normalerweise ist.
Am wichtigsten ist es ein Gleichgewicht zwischen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung zu finden, um das Risiko von Schimmelbildung zu minimieren.
Antwort
von Schwarzwälder
Eine Raumtemperatur von 20 Grad halte ich für übertrieben. Viel wichtiger als die Temperatur ist die Luftfeuchtigkeit in deinem Räumen. Dabei kommt es stark auf dein Wohnverhalten an. Duschen, kochen, viele Pflanzen und auch die Atemluft erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Du solltest dir ein sogenanntes Hygrometer, zum messen der Luftfeuchtigkeit aufstellen. Liegt die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen unter 50 % spielt die Temperatur keine Rolle. Es liegt an der Bauweise des Hauses wie sehr Feuchtigkeit sich im Inneren verhält. Die Tips zum heizen und lüften beziehen sich nur darauf die Luftfeuchtigkeit effektiv zu senken. Wie bei beschlagenen Scheiben im Auto spielen auch Temperaturunterschiede eine Rolle. Zum Beispiel oberhalb von gekippten Fenstern kann die Wand sehr kalt werden und weiter davon entfernt warm bleiben. Daher immer auf Durchzug beim lüften achten um die feuchte Luft schnell austauschen zu können.
Grundsätzlich ist es nicht ratsam in der Wohnung große Temperaturunterschiede zu haben. Weder von einem Raum zum anderen, noch zeitlich. Eine gleichbleibende (+- 5 Grad) und gleichmäßig verteilte Wärme ist daher ideal.
Heizen ist im Winter unerlässlich!
Nach eigener Erfahrung kann ich dir nur davon abraten beim Heizen zu sparen, wenn du auf Schimmel verzichten möchtest.
Die Temperatur in den Räumen, die du seltener nutzt, kann ruhig bei 16 bis 17 Grad liegen. Gerade im Winter sind jedoch Temperaturen von 20 bis 21 Grad im Rest deiner Wohnung äußerst wichtig, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte Luft. Um die aufgenommene Luftfeuchtigkeit aus z.B. Küche und Bad wieder loszuwerden, ist tägliches und mehrmaliges Lüften zwingend notwendig.
Somit bildet richtiges Heizen und Lüften die Grundlage für eine schimmelfreie Wohnung.
Wenn du noch nicht heizen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Raumluft nicht unter 16 Grad sinkt. Um so kälter es draußen wird, umso mehr besteht die Gefahr, dass sich Schimmel in der Wohnung bilden kann. Ich gehe davon aus, du möchtest auch im Winter deine Heizkosten nicht in die Höhe treiben. Deswegen reicht es, deine Räume auf 19 oder 20 Grad zu beheizen. Noch viel wichtiger als auf die Temperaturen zu achten, ist die Luftfeuchtigkeit. Das mit dem Lüften machst du richtig. Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen unter 60 Prozent liegt und vermeide Kondenswasser an Fenstern.
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