Auslandsjahr abbrechen? Soll ich mich schuldig fühlen? Wie soll es weiter gehen?
Heyy,
Ich bin Jola bin gerade 16 Jahre alt und mache ein Auslandsjahr auf den Philippinen. Eigentlich läuft auch soweit alles gut habe auch eine echt nette Gastfamilie und so. Nur leider hat sich meine Essstörung zugegebenermaßen schlimmer entwickelt, ich will es mir selbst nicht eingestehen, aber vorallem an den langen Schultagen ist es doch extrem. Außerdem merke ich wie meine Kraft schwindet und wie ich immer emotionaler werde. Dazu bekomme ich auch mittlerweile öfter Heimweh und bin dann zu gefühlt nichts fähig, so kam es auch heute dazu. Ich hatte zwar genug Schlaf aber bin am Morgen extrem müde aufgewacht und konnte einfach nicht mehr, es war mir alles zu viel, somit habe ich meiner Gastfamilie nur erzählt dass es angeblich ein paar Familienprobleme gab und ich die ganze Nacht wach war. Ich wusste einfach nicht weiter. Sie werden es nie heraus finden und ganz gelogen ist es auch nicht. Aber ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich habe hier teilweise so so tolle Momente, aber meine Psyche ist echt nicht mehr die beste wenn ich es mir eingestehe. Ich will auf keinen Fall damit angeben oder so weil dies absolut toxisch ist, aber gestern habe ich so gut wie garnichts gegessen sowie viele andere Tage, weil ich nicht in der Lage war.
Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Meine Gastfamilie ist so so nett. Aber ich kann ihnen ja das auch nicht so sagen. Und sie haben bei den Familienproblemen auch nicht tiefer gefragt.
Also hat jemand Lösungen, Hilfe oder ähnliches?
Nur zur Info, meine Eltern in DE wissen nichts von meiner Essstörung, aber ihnen ist es oft aufgefallen als ich meine Hochphase in Deutschland hatte.
Hat wer Vorschläge, Tips oder neue Ansätze?
Vielen lieben Dank
Es bringt nichts sich selbst etwas vor zu lügen. Du musst deinen Eltern von deiner Essstörung erzählen. Besprecht gemeinsam was für dich am besten ist und wie es weiter gehen kann. Es ist nicht schlimmt aus gesundheitlichen Gründen dein Auslandsjahr abzubrechen. Deine Gastfamilie versteht das und ihr könnt trotzdem Freunde bleiben.
Hey Jola,
meine Tipps für Dich: Suche professionelle Hilfe, sprich offen mit deiner Gastfamilie über deine Gefühle und informiere deine Eltern.
Ich würde mir auch überlegen das Auslandsjahr abzubrechen, denn es bringt doch nichts wenn deine Gesundheit dadurch leidet. Deine Gesundheit hat immer Priorität. Und du musst dich deswegen nicht schuldig fühlen, das ist ganz wichtig das du das verstehst.
Alles Gute!
Kommentar von Jojoo
Das Problem ist nur leider, dass ich das mit Bafög finanziere und wir uns das eigentlich nicht leisten können, auch ein Stipendium hängt daran.
Und meine Gastfamilie sind eigentlich so tolle Menschen und wir wollen nächstes Jahr noch so viel reisen. Ich weiß aber einfach nicht ob es das wert ist oder wie schlecht oder wie gut es mir geht
Kommentar von WanTan
Was ist dir wichtiger: Bafög oder Gesundheit.
Je nach dem musst du dich entscheiden.
Kommentar von Jojoo
Wahrscheinlich leider Bafög, weil knappe 10 000 Euro Schulden, oder lieber noch ein halbes Jahr durchstehen? Und ich meine es wird ja irgendwie noch echt viele schöne Momente geben.
Und es gibt leider keine andere Möglichkeit wie ich nicht auf Schulden sitzen bleibe.
Oder kennen Sie zufälliger Weise eine?
Liebe Jola, es tut mir leid zu hören, dass du dich in dieser schwierigen Situation befindest. Es ist wichtig, dass du dir bewusst machst, dass du nicht allein bist und es Unterstützung für dich gibt.
Überlege, ob es auf den Philippinen psychologische oder therapeutische Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Es könnte lokale Organisationen oder Fachleute geben, die dir bei deiner Essstörung helfen können.
Wenn es Menschen in deinem Umfeld gibt, denen du vertrauen kannst, könnte es hilfreich sein, mit ihnen über deine Gefühle zu sprechen. Manchmal kann das Teilen von Belastungen mit anderen Erleichterung bringen.
Aufgrund der Entfernung zu deinem Heimatland könnten Online-Ressourcen eine gute Möglichkeit sein, Unterstützung zu finden. Es gibt verschiedene Plattformen, auf denen du mit Fachleuten oder anderen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen sprechen kannst.
Überlege, ob es für dich möglich ist, mit deinen Eltern in Deutschland über deine Situation zu sprechen. Sie könnten dir auch aus der Ferne Unterstützung bieten und bei Bedarf professionelle Hilfe suchen.
In einigen Ländern gibt es Selbsthilfegruppen für Menschen mit Essstörungen. Diese könnten eine Möglichkeit sein, sich mit anderen auszutauschen und Unterstützung zu finden.
Wenn deine Schule einen Beratungsdienst hat, könntest du überlegen, ob du dich an sie wenden möchtest. Sie könnten dir möglicherweise Ressourcen zur Verfügung stellen oder dich an die richtigen Stellen weiterleiten.
Das Führen eines Tagebuchs könnte dir vielleicht helfen, deine Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Es könnte auch ein Weg sein, deine Essgewohnheiten zu beobachten und mögliche Muster zu identifizieren.
Gemeinsam mit einer Vertrauensperson oder einem Fachmann könntest du einen Notfallplan entwickeln, der dir in schwierigen Momenten helfen kann.
Es ist wichtig zu betonen, dass es in Ordnung ist, Unterstützung zu suchen und über deine Gefühle zu sprechen. Essstörungen sind ernste Angelegenheiten, und es ist mutig, sich um Hilfe zu bemühen. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Situation dringend ist, könnte eine lokale Notrufnummer oder eine Krisenhotline eine gute Anlaufstelle sein. Du verdienst Unterstützung, um deine Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.
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